Heute habe ich eine Anleitung für euch, die etwas theoretischer und daher textlastiger ist als sonst. Es sind also eher Tipps als Techniken, aber manchmal kann man so etwas ja auch ganz gut gebrauchen. Ich kann diese Tipps gerade auf jeden Fall sehr gut gebrauchen, denn ich befinde ich mitten in einer Project Life Aufholjagd. Obwohl das eigentlich schon sehr optimistisch formuliert ist.
Um ehrlich zu sein: Ich habe bis jetzt erst 3 Wochen-Doppelseiten für 2014 gescrappt. Eigentlich wollte ich dieses Jahr nämlich gar kein PL machen und mich auf andere Scrap-Projekte konzentrieren. Darum habe ich sogar von einigen Wochen zu Beginn des Jahres nicht ausreichend Fotos, um meine Doppelseiten zu füllen.
Ihr fragt euch, warum ich dann jetzt überhaupt in die Aufholjagd starte? Ganz einfach: Ich habe den „Fehler“ gemacht, mein PL Album aus 2013 durchzublättern. Dabei habe ich mich über jeden einzelnen Moment gefreut, den ich in dem Album festgehalten habe. Im schnelllebigen Alltag vergesse ich so oft, wie viel Tolles mir widerfährt und was meinen Alltag neben der Arbeit eigentlich noch ausmacht. Oft kommt es mir so vor, dass mein Leben nur aus Arbeit, Staubsaugen, Wäschefalten und Schlafen besteht. Und als ich dann durch das Album all die schönen Momente wieder vor Augen geführt bekam, wusste ich: Ich muss damit weitermachen. Denn die Mühe lohnt sich und der wahre Wert der Alben zeigt sich erst ein paar Jahre später. So wie mir jetzt.
Also stand ich (bzw stehe ich – denn fertig bin ich immer noch nicht) vor der Herausforderung, ein halbes Jahr Project Life nachzuholen. Die Tipps, die ich hier für euch zusammengeschrieben habe, stammen also aus meiner eigenen Aufholjagd-Strategie.
Da es ja auch bei noch so fleißigen PLern zwischendurch immer mal wieder zu ein paar Wochen Rückstand kommen kann, dachte ich mir, dass diese Tipps auch für euch hilfreich sein könnten. Zum bei der Stange zu bleiben und um neue Motivation zu bekommen. Also los geht’s
Tipp #1: Überblick verschaffen.Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die digitalen Foto-Dateien auf meinem Rechner nach Kalenderwochen zu sortieren. Ich habe für jede Woche einen Ordner, in dem alle Fotos lagern, die ich mit meinem Handy und meiner anderen Kamera in der Zeit gemacht habe.
Die meisten Fotos, die mit Digitalkameras oder Handys gemacht werden, werden ja automatisch mit dem Aufnahme-Datum benannt, also klappt die Zuordnung meist auch im Nachhinein noch problemlos.
Tipp #2: Fotos auswählen, bearbeiten, bestellen.Habt ihr eure Fotos sortiert, könnt ihr in aller Ruhe durch die einzelnen Ordner klicken und die Fotos auswählen, die ihr in eurem PL Album zeigen möchtet.
Hierzu empfiehlt es sich, einen separaten Ordner zu erstellen, die Fotos umzubenennen (z.B. PL2014_KW1_Foto1) und in den neuen Ordner zu kopieren. Dann habt ihr dort nur eure Auswahl und müsst euch nicht durch die großen Fotomengen wühlen.
Wenn ihr mehr als 3-4 Wochen im Rückstand seid, empfehle ich euch, die Fotos als Abzüge zu bestellen und nicht selber auszudrucken.
Hier kann es hilfreich sein, die Fotos im Vorfeld auf Format zu bringen. Mein Smartphone macht Fotos in einem leichten Panorama-Format. Wenn ich also Abzüge bestelle, ohne das Format vorher anzupassen, passen die Fotos nicht in die PL Hüllen und ich muss jedes einzelne Foto beschneiden. Das nervt mich immens. Darum habe ich mir für meine Aufholjagd die Mühe gemacht und alle Fotos auf das genaue 10x15 cm (4x6 Inch) Format gebracht. Da ich noch keinen Online Fotodienst gefunden habe, bei dem ich auch Fotos im Format für die kleinen 3x4 Inch Pockets bestellen kann, habe ich mit einer Foto-Bearbeitungs-Software immer zwei hochformatige Fotos auf ein 10x15cm Bild platziert. So kann ich auch diese Bilder ganz normal im Format 10x15 entwickeln lassen und muss sie dann später nur noch einmal in der Mitte durchschneiden.
Achtet hierbei unbedingt darauf, welche Hüllen-Designs ihr in eurem Album nutzt, bzw nutzen möchtet und passt die Auswahl der hoch- bzw. querformatigen Fotos darauf an! Ich habe früher zwar zwischendurch mal die Aufteilung gewechselt, habe mich für die Aufholjagd aber dazu entschieden, nur das Standard-Design zu nutzen, damit ich nicht auch noch darüber nachdenken muss. Sonst kommt man ja gar nicht mehr vorwärts!
Tipp #3: Das MaterialOh ja, das Material. Bei der Hülle und Fülle an wunderschönen Journaling Cards, die es mittlerweile gibt, kann allein die Auswahl der richtigen Karten ja schon Stunden dauern. Und von Embellies habe ich ja noch gar nicht gesprochen… Das kann zwar in Einzelfällen viel viel Spaß machen. Ist aber nichts für eine Aufholjagd in diesen Dimensionen. Die Zauberformel lautet hier: Konzentration auf’s Wesentliche!
Becky Higgins hat PL ja genau aus diesem Grund erfunden – weil es schnell geht. Damit man mit dem schnellen Leben scraptechnisch mithalten kann. Also schlage ich vor: Vertraut darauf, dass die Core-Kits farb- und designtechnisch perfekt aufeinander abgestimmte Karten enthalten. Sucht euch ein – oder wenn ihr euch nicht entscheiden könnt – auch mehrere Core Kits aus. Nehmt noch einfache karierte oder linierte Journaling Cards dazu und ihr seid fertig.
Auf dem Bild seht ihr ein gutes und ein schlechtes Beispiel. Mich für jede Doppelseite durch die Sammlung unterschiedlicher PL-Karten (rechts) zu wühlen würde viel zu viel Zeit kosten. Darum setze ich ganz auf mein Core-Kit (links)!
Kleiner Extra-Tipp am Rande: Bei Dani im Shop gibt es jetzt ja auch diese tollen
Project Life Sampler Kits. Da muss man nicht direkt 500 Stück der Karten kaufen, sondern kann zum günstigen Preis mehrere Designs ausprobieren.
2. Extra-Tipp am Rande: Wenn ihr in eurem Album die Jahreszeiten etwas zur Geltung bringen möchtet, gibt es hier ein
Mini-Kit Seasons. Dann habt ihr etwas mehr Auswahl ohne dass es überwältigend wird.
Tipp #4: Das Befüllen der HüllenWenn eure Foto-Bestellung angekommen ist und ihr das(die) Core-Kit(s) eurer Wahl parat liegen habt, kann es los gehen. Hüllen befüllen! Hierbei ist es euch überlassen, ob ihr die Ecken abrunden möchtet oder nicht. Ich kenne einige Project Lifer, die der Einfachheit halber auf das Abrunden verzichten. Ich gönne mir diesen Luxus aber – trotz Aufholjagd.
In dieser ersten Runde geht es erst einmal nur darum, die Fotos entsprechend der Wochen auf die Hüllen zu verteilen und ein paar Journaling Cards dazu zu stecken. Jetzt wird noch nicht geschrieben und auch noch nicht dekoriert!
Also schnappt euch euer Album und sortiert die Fotos ein. An dieser Stelle könnt ihr schon einmal grob überlegen, ob ihr viel zu den Fotos zu erzählen habt oder ob die Bilder eher für sich sprechen können. Dementsprechend passt ihr die Auswahl der Karten an. Viel zu erzählen = Journaling Cards. Wenig zu sagen = Filler Cards.
Das macht ihr für alle nachzuholenden Wochen – ihr werden sehen, das schafft ihr im Nullkommanix. Und dann heißt es erst einmal: Aufatmen! Der Stress ist weg. Die Fotos sind in den Hüllen. Das Album ist auf dem aktuellen Stand. Hurra! Alles Weitere ist nur noch Spaß.
Tipp #5: JournalingJetzt, wo ihr all eure Bilder einmal in den Hüllen habt, sind die Geschichten an der Reihe. Ein gutes Hilfsmittel an dieser Stelle ist euer Kalender/Notizbuch/Tagebuch. Falls ihr etwas davon habt, legt es euch zu eurem PL Album und geht die einzelnen Wochen durch.
Schreibt eure Geschichten auf die Karten. Fügt hier und dort ein Datum hinzu.
Wenn ihr noch Andenken wie Eintrittskarten, Restaurant-Rechnungen oder ähnliches in euren Schubladen habt, dann packt diese jetzt auch mit dazu.
Wenn eure Kalendereinträge eher spärlich sind, dann ist auch das Handy ein gutes Hilfsmittel, um der Erinnerung an vergangene Wochen auf die Sprünge zu helfen. Lest euch noch einmal die SMSe und Whats App Nachrichten aus der Zeit durch. Vielleicht ist ja sogar die ein oder andere Nachricht würdig für ein Zitat im Album? Auch E-Mails sind hier eine gute Quelle.
Ihr werdet sehen – wenn ihr euch selbst diszipliniert und auch in diesem Schritt nicht an Embellies denkt, dann schafft ihr auch die Journaling-Runde schneller als ihr vielleicht zuerst denkt!
Tipp #6: Das FeintuningSo – wenn es nach Becky Higgins geht, dann sind wir jetzt fertig! Aber ich bin sicher, dass die ein oder andere von euch es sich nicht nehmen lassen wird, noch eine Embellie-Runde durch das Album zu drehen.
Hier kann ich euch nur den Tipp geben: Lasst das Album mal ein paar Tage liegen und schaut euch die Doppelseiten vorher einmal in Ruhe an. Ich bin sicher, dass viele Doppel-Seiten so wie sie jetzt sind, schon schön genug sind. Überlegt euch, ob ihr jetzt noch einmal viel Aufwand in die Deko der eigentlich schon fertigen Seiten stecken möchtet, denn vllt geratet ihr so ja schon wieder in Rückstand mit den aktuellen Wochen.
Wie wäre es, wenn ihr die Seiten so wertschätzt, wie sie jetzt sind und euch die Deko-Exmperimente für die Wochen aufhebt, die ihr just in time scrappt und für die ihr mehr Zeit habt?
Denn ihr werdet sehen: Wenn ihr euch die Alben in ein paar Jahren anschaut, dann interessieren euch die Geschichten und Fotos weit mehr als die Embellies. Und zum Verzieren haben wir ja auch immer noch unsere Layouts außerhalb des PL-Albums, gell?
So – ich hatte euch vorgewarnt. Dieser Beitrag ist wirklich SEHR textlastig geworden. Ich hoffe, er gefällt euch trotzdem und hilft euch, die kleineren und größeren Project Life Blockaden zu durchbrechen!
Ich wünsche euch viel Spaß und Freude beim Erinnerungen-Festhalten!
Liebe Grüße
Wiebke
Material: Ich habe euch im Shop eine Merkliste zusammengeklickt mit allerhand nützlichen Project Life Produkten.
Schaut mal hier vorbei!PS: Und wenn ihr dann wieder oben auf seid mit euren Doppelseiten und die Abholjagd abgeschlossen ist, dann können wir uns alle mit dem brandneuen
Project Life Sonderkit von Dani belohnen. Denn ab dann sind Embellies auch wieder erlaubt.